solus Christus

Was ist der Unterschied zwischen den drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam)? Einzig Jesus Christus! Aber betrachten Juden ihn nicht auch als einen großen jüdischen Lehrer (der er war!) und Muslime ihn als einen Propheten (der er auch war!)? Christen glauben, das dies nicht alles ist. Jesus Christus ist einzig!

Jesus von Nazareth, der Messias (hebräisch), der Christus (griechisch) ist einzigartig. Nichts anderes ist gemeint, wenn Christen sagen: „Ich glaube an Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn.“

„Christus allein“ betont der Apostel Paulus: „Es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung (1. Timotheus 2, 5f.).

Christus ist nicht nur Mensch, sondern auch Gott und damit einzigartig.

Er war ganz Mensch: Geboren von einer Frau, mit menschlichen Regungen wie Hunger, Durst, Freude, Schmerz, gestorben am Kreuz.

Ist er auch Gott? Ist es wichtig, dass er auch Gott ist?

Wenn er bloß sterblicher Mensch wäre, könnte er uns nicht retten vom Schicksal der Vergänglichkeit. Dass er Gott ist, entnehmen wir seinen Aussagen über sich selbst, die entweder der Gipfel der Überheblichkeit sind, oder die Wahrheit. Seine Wunder und zuletzt seine Auferstehung ließen in seinen Jüngern eine Überzeugung reifen, die Thomas so ausspricht: „Mein Herr und mein Gott!“ (Johannes 20,28).

Im Johannes-Evangelium finden wir die sieben „Ich-bin-Worte“ Jesu.

  1. Ich bin das Brot des Lebens (Joh 6,35). Er stillt den Lebenshunger und Lebensdurst.

  2. Ich bin das Licht der Welt (Joh 8,12). Nicht bloß ein Licht unter vielen Lichtern, sondern das helle Licht, das alle Finsternis vertreibt.

  3. Ich bin die Tür (Joh 10,9). Eine andere Tür gibt es nicht, die hinausführen würde aus dem Gefängnis der Vergänglichkeit.

  4. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. (Joh 10,11). Damit ist Jesus das Opfer, das unsere Beziehung zu Gott in Ordnung bringt.

  5. Ich bin die Auferstehung und das Leben (Joh 11,25). Ohne Jesus keine Auferstehung zum ewigen Leben.

  6. Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich (Joh 14, 6).

  7. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun (Joh 15, 5).

Diese sieben Ich-bin-Worte drücken aus, dass uns in Christus die göttliche Fülle begegnet. „Aus seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade“ (Joh 1, 16). „In ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig“ (Kolosser 2,9).

Zur Zeit von Martin Luther war „Allein Christus“ die Gegenposition zu einer übertriebenen Heiligenverehrung, die auch heute noch dort und da zu finden ist und den Blick auf Christus verstellt.

Heute ist das „allein Christus“ auch eine Gegenposition zu Versuchen der Selbsterlösung und eine Gegenposition zur Behauptung: Jesus ist einer unter vielen herausragenden Persönlichkeiten.

„Allein Christus“ ist das Rettungs-Angebot für alle Menschen, ob sie nun wissen, dass sie ihr Tun und Lassen im Gericht Gottes verantworten müssen oder ob sie es verdrängt und vergessen haben.